Ich fuhr also aus Danzig raus und es wurde direkt grün und auch mit den Straßengegebenheiten war ich mega happy. Denn nicht nur das LKW Fahrer grüßten und wirklich große Bögen um mich machten, nein auch die Fahrrad Wege waren gut ausgebaut bzw. gibt es hier ganz oft neben den großen Fahrspuren noch kleinere Nebenspuren für Fahrradfahrer was das fahren echt etwas entspannter als noch in Lettland macht.
Aber ich musste mich auch erstmal wieder ran gewöhnen allein zu sein, also wieder wirklich allein. In die Richtung in der ich unterwegs bin, scheint sich offensichtlich kein Fahrradfahrer mehr hin zu verirren. Auch die Campingplätze sind hier sehr rar gesät, ist eben kein Europaradweg sondern eine von mir ausgewählte Route und somit nicht ganz so gut ausgebaut wie vielleicht an typischen Fernradwegen, dafür aber deutlich mehr Abenteuer, da ich mich jeden Tag neu orientieren und für Campingplätzen oder Schlafgelegenheiten durchfragen muss, da das was google mir dazu sagt, teilweise gar keine Campingplätze sind 😉
Und wenn ich dann doch mal einen Campingplatz finde, sind diese wieder einmal nahezu ausgestorben. Das kann natürlich auch daran liegen, dass es hier derzeit für Sommerverhältnisse saukalt ist. Aktuell sind es zu Hochzeiten 17grad und mega Wind. Das macht es für die meisten Sommerurlauber und Camper nicht so lukrativ.
So kommt es auch, dass ich in manchen Stunden des Tages echt einen Hänger habe.
Umso mehr freue ich mich dann, wenn ich Menschen wie Jörg und Antje kennenlerne, die mit Ihrem Womo unterwegs sind und Menschen wie mich direkt ansprechen, was ich denn so mache. Gestern lernte ich auch Wolfgang kennen, der mit seinem Fahrrad inklusive kleinen Anhänger sich zum Ziel gesetzt hat aus dem Süden Deutschlands bis ans Nordkap zu radeln, quasi so als Einstieg in seinen Ruhestand. – Starker Typ.
Jetzt sitze ich gerade in einem kleinen Café und wärme mich auf, da es heute nicht nur kalt und windig ist, sondern auch immer wieder Anstiege auf dem Plan stehen, die mich dann wiederum ins schwitzen bringen – dann wieder kalt und windig beim Bergabfahren…ein Teufelskreis, den ich jetzt mal in dem Cafe unterbrochen habe und die Gunst des W-Lans mal nutze um euch wieder auf dem neuesten Stand zu bringen.
Mal sehen wo ich heute mein Nachtlager aufschlage. Campingplätze scheint es hier in der Region leider nicht zu geben, aber da ich hier kurz vor einer größeren Stadt bin, wird sich sicher noch was finden.
Ach ja, da ich wirklich gut in der Zeit bin und jeden Tag deutlich mehr Kilometer gefahren bin als ursprünglich geplant, habe ich mich dazu entschieden noch einen kleinen Umweg und ein paar Tage in Warschau zu verbringen, ist ja schließlich die Hauptstadt und dient auch insgeheim zur Motivation um wieder ein Ziel zu haben, wo ich mit irgendwem reden kann 😉
Also dann mal bis bald.
Ronny
Dank deiner schönen Berichte hat man immer das Gefühl, als wäre man mit dabei. Schönes Gefühl .
Und troz der Anstrengungen siehst du immer noch top aus. Mach weiter so und habe Freude. Bis bald deine Mama.