In Lettland bin ich ziemlich oft alleine. Also kaum ein bemerkbarer Unterschied zu Estland.
Aber mittlerweile hatte ich doch schon die ein oder anderen Begegnungen mit andere Menschen.
Und das muss ich jetzt mal unbedingt loswerden. Die, die man hier trifft, sind unfassbar freundlich.
Am Mitsommar Abend wurde ich so herzlich mit zu einer anderen Familie zum Feuer eingeladen, dass es sich so anfühlte, als wäre ich mit denen angereist.
Da die Letten allerdings recht trinkfest sind und ich nach 70km Fahrradfahren bei gefühlten 100 Grad nicht ansatzweise irgendwas vertrage, war ich am nächsten Tag doch recht K.O.
Daher entscheid ich mich erst gegen Nachmittag loszufahren, um die Mittagshitze etwas zu umgehen.
Das werde ich aber sicherlich eher nicht mehr machen. Ist irgendwie insgesamt anstrengender und man kommt erst spät auf dem nächsten Campingplatz an und kann den Abend dann nicht mehr so richtig genießen. Daher gehts ab sofort wieder früh weiter und bei der nächsten Einladung auf „einen“ Vodka werde ich dankend ablehnen 😉
Ich weiß, viele Menschen, die irgendwo pilgern oder länger reisen erzählen hier und da von so Momenten, die irgendwie „übernatürlich“ sind.
Ganz so übernatürlich sind meine zwei kleineren Storys nicht. Aber es waren jeweils Momente, an denen es mir echt schwergefallen ist weiterzufahren und ich auf ein irgendwas gehofft habe, was mich motiviert und dann passieren plötzlich so Dinge.
Story 1: Gestern war ich echt fertig weil es mega warm war und ich einfach nur auf einer Landstraße fahren musste.
Ich hatte aber noch 10km bis zum Campingplatz. Und plötzlich wie aus dem nix stand da an der Landstraße eine Omi, die so eingelegte Gurken verkaufte – und ich liebe diese Gurken!
Dann gab sie mir einfach 3 davon in die Hand und ich durfte noch nicht einmal bezahlen. Das sie an der Stelle stand und diese Gurken hatte war sowieso unbezahlbar!
Und dann heute Story 2:
Ich hatte bereits 50km und irgendwie lief es gar nicht so schlecht, aber dennoch fehlte mir irgendwie der Antrieb.
Ich fahre also so in meinen Gedanken mit Musik auf den Ohren und auf einmal klopft mir ein Typ auf die Schulter und fährt neben mir mit seinem Fahrrad her, erzählt mir, dass er auch schon einmal so eine Tour gemacht hat und das er total geil findet, dass ich sowas auch mache. Und dann hat er sich spontan überlegt mir für die nächsten 10Km zu folgen, um anschließend wieder nach Hause zu fahren, denn dann müsse er noch was arbeiten, denn er ist Künstler! – unfassbar tolle Begegnung.
Ich hoffe, ich werde noch einige solcher Begegnungen haben, aber jetzt werde ich mal was essen gehen, denn heute bin ich in einem kleinen Hotel untergekommen, was fast genauso wenig kostet wie der gestrige Campingplatz – Jackpot!
Bis Bald
Ronny
Hey Ronny! Danke für die kleinen Geschichten und die tollen Bilder. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Menschen gut zu dir sind. Wahrscheinlich schreibt die Grukenfrau auch einen Blogbeitrag über dich 🙂
Danke Basti. Ja wahrscheinlich hat sie nen Gurken Blog der richtig abgeht 😉 Es wird sicher nicht die letzte Geschichte bleiben. Bis bald
Die Story mit den Gurken hat mich sehr berührt…hab gleich an unsere Fiedela gedacht…“Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen “
Gute Fahrt mein toller Sohn
Ohja das stimmt! Jeder braucht solche Omas!
Hallo Ronny, die Geschichte mit den Gurken hat mich sehr berührt.
hat mich an unsere Fiedela erinnert…“ Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.“ Schön, mach weiter so mein toller Sohn.